Historie

Über 20 Jahre WGM Magdeburg in Kurzform.

Die Wobau muss Wohnungen verkaufen!
Sicher und preiswert Wohnen in Ihrer Wohnungsgenossenschaft

Mit dieser Nachricht begann die Geschichte unserer Genossenschaft.
Vor dem Hintergrund des „Atlschuldenhilfegesetzes“ verpflichtete sich die ehemalige kommunale Wohnungsbaugesellschaft einen Teil Ihres Wohnungsbestandes an die darin wohnenden Mieter zu veräußern.

Da diese Zielstellung über Wohneigentumserwerb nicht erreicht werden konnte, rückte Anfang 1995 die Gründung einer Bewohnergenossenschaft ins Blickfeld.

Initiiert durch die Wohnungsbaugesellschaft und vorangetrieben durch eine Mieterinitiative wurden in kurzer Zeit über 500 ehemalige Mieter von den Vorteilen einer Wohnungsgenossenschaft überzeugt und als Mitglied gewonnen.

Mit dem Ziel des Erwerbes der selbst genutzten Wohnungen fand am 25.April 1995 die Gründungsversammlung der Wohnungsgenossenschaft Magdeburg 1995 eG statt. Nach der Annahme einer Satzung wurde hier der erste Aufsichtsrat gewählt, dem die Weichenstellung für die genossenschaftliche Zukunft oblag.

Mit einem finanziellen Eigenbeitrag in Höhe zwischen 8 und 10 Tausend DM schufen die Mitglieder die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Kauf der Wohnungen und die Übernahme in Eigenregie.
Im Dezember 1995 wurde der Kaufvertrag über 1159 Wohnungen unterschrieben.

Ein schwieriger Start

Sofort danach begannen die Gremien mit der Organisation einer eigenen Verwaltung und der Aufstellung eines Sanierungsprogramms für die erworbenen Wohnungen.

Mit der satzungsgemäßen Bestellung von zwei Vorständen und der Einstellung der ersten Mitarbeiter konnte die Geschäftsstelle der Genossenschaft am 01. Mai 1996 ihre Arbeit aufnehmen und sich um die Verbesserung der Wohnverhältnisse kümmern.

Die Mitglieder der Gremien und ersten Mitarbeiter der Verwaltung standen vor einem Berg schier unlösbarer Aufgaben. Ein desolater Wohnungsbestand und hohe Leerstände bestimmten die ersten Wochen und Monate der jungen Genossenschaft.

Noch im Herbst 1996 wurde mit der Sanierung der ersten Häuser begonnen.

Auf Grund des enormen Zeitdrucks und der Fülle der Aufgaben blieben aber der jungen Genossenschaft Fehler nicht erspart.

So kostete insbesondere die erste Phase der Sanierung viel Geld und stellte die weitere Existenz der Genossenschaft Anfang 1998 ernsthaft in Frage.

Mit einem überarbeiteten Konzept und neuen Gremien konnte ab 1999 das Vertrauen der Banken wieder gewonnen werden. In den folgenden Jahren bis 2002 wurde der Gesamtbestand der Genossenschaft nachhaltig modernisiert und gelang es den Mitarbeitern und Mitgliedern den Leerstand von über 23 Prozent auf unter 15 Prozent zu reduzieren.

Auch in den Folgejahren stand die disziplinierte Einhaltung eines engen wirtschaftlichen Konzeptes im Mittelpunkt. Dazu dienten auch Satzungsänderungen und vielfältige Maßnahmen zur Gewinnung neuer Mitglieder.

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Die ersten Erfolge

Seit dem Jahr 2000 kann die Genossenschaft auf eine kontinuierliche Reduzierung des Leerstandes und die Zunahme des Mitgliederanteils verweisen.
Daneben wurden alle Möglichkeiten der öffentlichen Förderung genutzt, die die jeweils aktuellen Programme der Bundesregierung boten. Dies beinhaltete auch den durchaus schmerzhaften Rückbau eines Blockes mit 40 Wohnungseinheiten.

Zum 10. Geburtstag im Jahr 2005 konnte die Genossenschaft optimistisch in die Zukunft schauen.

Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner der Verantwortlichen und unserer Mitglieder, dass die nächsten, wohl noch größeren Herausforderungen, unmittelbar bevor standen.

Wir meistern eine weitere Belastungsprobe

Ende 2005 traten plötzlich ausländische Interessenten für den Bestand unserer Genossenschaft auf. Mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass die Kredite hinter unserem Rücken durch die finanzierende Bank verkauft worden waren und nunmehr die Genossenschaft gewinnbringend verwertet werden sollte.

In über 18 Monaten zähen Ringens und harter Verhandlungen gelang es dann unserem Aufsichtsrat und Vorstand den Verkauf abzuwenden.

Ein Meilenstein hierfür war auch die außerordentliche Mitgliederversammlung im Dezember 2006, auf der ein Verkauf durch die Mehrzahl unserer Mitglieder abgelehnt wurde. Dadurch wurde die Genossenschaft gestärkt.

Parallel dazu war es den Mitarbeitern gelungen, die wirtschaftliche Gesamtsituation der Genossenschaft trotzdem stetig weiter zu verbessern.

Beides stellte im Frühjahr 2007 die Basis dar, auf der der Vorstand die Kreditverhandlungen mit einer neuen inländischen Bank – der Deutschen Kreditbank DKB – erfolgreich zum Abschluss bringen konnte.

Mit der DKB wurden langfristige Finanzierungsgrundlagen vereinbart, die die weitere Entwicklung des Bestandes auch zukünftig garantieren.

Auch in den kommenden Jahren wird sich das äußere Erscheinungsbild unserer Grundstücke weiter positiv verändern.

Wir sind zu Recht stolz auf das in den letzten Jahren gemeinsam Geschaffene und verstehen unsere Genossenschaft als Beispiel der Lebensfähigkeit der genossenschaftlichen Grundsätze wie dem demokratischen Miteinander zur Sicherung sozial verträglicher Mieten.